Digital Marketer – Organisationen sichtbar machen

Über 90 % der Deutschen kaufen inzwischen online ein. Auch weltweit ist seit einigen Jahren eine steigende Tendenz im E-Commerce zu beobachten. Ob Schuhe, Computer,…

Berufsbild Digital Marketer

Berufsbild Digital Marketer

Eine Herausforderung: Unternehmen online sichtbar machen

Über 90 % der Deutschen kaufen inzwischen online ein. Auch weltweit ist seit einigen Jahren eine steigende Tendenz im E-Commerce zu beobachten. Ob Schuhe, Computer, Autos oder Coaching-Angebote – über nahezu jedes Produkt und jede Dienstleistung informieren sich Menschen online und kaufen über Online-Shops ein. Mit traditionellen Marketing-Methoden erreicht man immer seltener die Kunden von heute.

Digital Marketer übernehmen in Unternehmen und Agenturen eine wichtige Rolle, denn sie sind verantwortlich für sämtliche Online-Marketing-Maßnahmen, die das Unternehmen sichtbar machen, die Reichweite steigern und zum vertrieblichen Erfolg beitragen.

Sie steht neben ihrem Marketing-Kollegen und schaut auf dessen Bildschirm. Der Google Planer ist geöffnet, parallel dazu eine Liste voller Begriffe – alle ähnlich und doch wieder verschieden. Hinter den Wörtern stehen Zahlen, auf rotem, grünem oder gelbem Hintergrund. „Dieses Keyword könnte für den Kunden auch interessant sein. Das Suchvolumen ist zwar nicht übermäßig hoch, aber es passt sehr gut zur Suchintention. Was denkst du?“ Danko markiert die Zahl neben dem neuen Keyword gelb. Soll heißen, es ist ein mittlerer Wert. Mara stimmt ihm zu: „Ja, lass es uns auf jeden Fall mit auf die Keywordliste packen und testen.“ Im nächsten Schritt kümmert sie sich um die geplante Online-Marketing-Maßnahme – das neue Keyword wird gleich auf der Website mit einbezogen.

Bedeutung des Berufsbilds Digital Marketer

Warum die Messbarkeit im Marketing so wichtig ist

E-Commerce-Statistiken zeigen, dass sich immer mehr Menschen im Internet informieren und dort auch kaufen. Damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, müssen Sie ihre Produkte und Dienstleistungen vor allem online sichtbar machen und gegebenenfalls einen Online-Shop anbieten. Wer ausschließlich auf klassisches Marketing sowie klassischen Vertrieb setzt, wird früher oder später mit Umsatzeinbrüchen rechnen müssen. Denn das Konsumentenverhalten hat sich mit den digitalen Möglichkeiten radikal geändert.

Eine Unternehmenswebsite, die rein als Visitenkarte fungiert, reicht in vielen Fällen nicht mehr aus. Zum Glück gibt es zahlreiche digitale Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Suchmaschinenoptimierung, Content Marketing oder Google Ads, damit die Website von möglichst vielen Besucherinnen und Besuchern gefunden wird. Das vorrangige Ziel bei nahezu allen Online-Marketing-Maßnahmen ist es also, mehr Traffic auf die eigene Website zu treiben, um mehr Leads und Verkäufe zu generieren und mehr Kunden zu gewinnen.

Dabei geht es immer weniger darum, sein Angebot im klassischen Sinne zu „be-werben“. Vielmehr sollte die Website die Fragen von den Besuchern beantworten und eine Lösung für deren Probleme anbieten. Die Stärken und Alleinstellungsmerkmale müssen ganz klar herausgestellt sein.

Gefragt sind Marketer mit Empathie und Zahlenverständnis

Im Marketing sind heutzutage Menschen gefordert, die sich des geänderten Nutzerverhaltens bewusst sind, die digitalen Zusammenhänge kennen und verstehen, und vor allem wissen, wie und wo die Zielgruppe eines Unternehmens erreicht werden kann. Marketing ist heute nicht mehr nur „Blabla“ oder eine schöne Broschüre. Digitales Marketing ist viel weitreichender und komplexer, dafür aber auch messbarer als jemals zuvor. Nur, wenn man weiß, wie eine Marketing-Kampagne performt hat, kann man verbessern und optimieren. Das Risiko, ein großes Marketing-Budget mal eben so in den Sand gesetzt zu haben, weil keine Erfolge messbar waren, wird so in Grenzen gehalten. Durch ständiges Monitoring und rasche Anpassungen zahlt sich eine Investition in Online-Marketing-Maßnahmen aus.

Damit sich ein Unternehmen für die richtigen Marketing-Maßnahmen mit den richtigen Inhalten und in den passenden Kanälen entscheidet, sind Digital Marketer gefragt, die sich empathisch in die Zielgruppe hineinversetzen können, mit HTML und CMS etwas anfangen und mit gängigen Analyse-Tools arbeiten können.

Aufgaben eines Digital Marketers

Stärken sichtbar machen

Ein Digital Marketer, im deutschsprachigen Raum auch als Online Marketing Manager bekannt, ist in Unternehmen oder Agenturen dafür verantwortlich, sämtliche digitalen Marketingmaßnahmen zu organisieren und zu überwachen. Ein Digital Marketer kümmert sich um Folgendes:

  • Konzeptionierung und Durchführung von Online-Marketing-Maßnahmen wie SEO, SEA, E-Mail-Marketing, Content Marketing oder z. T. auch Social-Media-Marketing
  • Durchführung von Wettbewerbs- und Marktanalysen
  • Erfolgskontrolle: Monitoring und Reporting (Aufbereitung der Kennzahlen)
  • Koordination von Agenturen und Redakteuren
  • Enge Abstimmung mit Kollegen, wie Digital Developer, Digital Designer oder Digital Architect

Viele Unternehmen sehen die Website als hübsche Visitenkarte im Netz an. Richtig eingesetzt, ist die eigene Website jedoch ein mächtiges Marketing- und Vertriebs-Tool.

Digital Marketing

Mara Kasubke, Digital Marketer, visual4

Ganz konkret hat der Digital Marketer die Aufgabe, vor allem die Stärken des Unternehmens sichtbar zu machen, Alleinstellungsmerkmale, Werte und Vorteile hervorzuheben. Nur eine klare Positionierung überzeugt Interessenten. Daneben sollen natürlich auch die Bekanntheit gesteigert und die eigene Marke gestärkt werden. Dafür nutzt der Digital Marketer verschiedene Online-Marketing-Maßnahmen, konzipiert eine individuelle Strategie, erstellt relevante Inhalte (oder lässt erstellen) und distribuiert die Inhalte über verschiedene, digitale Kanäle. Das kann die eigene Website sein, ein Online-Marktplatz, Anzeigen in Suchmaschinen oder Social-Media-Plattformen.

Skills eines Digital Marketers

Mit den digitalen Möglichkeiten „spielen“

Digitales Marketing stellt traditionelles auf den Kopf. Was früher mit Print-Anzeigen, Verkaufsbroschüren, Messeauftritten und bei größeren Unternehmen auch TV-Spots Marketing-Standard war, funktioniert heute für viele Unternehmen so nicht oder nur noch teilweise. Das Internet hat eine bedeutende Stellung, sowohl im B2C als auch B2B.

Viele Menschen informieren sich zunächst im Internet, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Die erste Adresse ist meist die Suchmaschine Google. Wie Suchmaschinen grundsätzlich funktionieren und welche wichtigen Rankingfaktoren es konkret bei Google gibt, das sollte ein Digital Marketer wissen. Genauso wichtig ist technisches Know-how: HTML, CMS, PPC und CTR sind keine hippen Abkürzungen bei Jugendlichen, sondern gehören für viele Digital Marketer zum täglichen Sprachgebrauch.

Neben dem technischen Know-how ist natürlich auch Marketingwissen gefragt. Wie für traditionelle Marketingfachkräfte sind Zielgruppe, Positionierung und Customer Journey für Digital Marketer wichtige Themen, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen.

Alle wichtigen Skills eines Digital Marketers im Überblick:

  • Marketingwissen, dazu zählt u. a. auch das Wissen über eine verständliche und zielführende Informationsaufbereitung von Grafik und Text
  • Technisches Know-how über Suchmaschinen, Websites & Co.
  • Analysefähigkeit: sicherer Umgang mit Auswertungstools wie z. B. Google Analytics
  • Kommunikationsfähigkeit, denn regelmäßig gibt es Briefings für Redakteure oder Absprachen mit Designern, Datenanalysten, Entwicklern und Vorgesetzten
  • Kreativität, Eigeninitiative und Interesse an digitalen Möglichkeiten
  • Verantwortungsbewusstsein über das Marketingbudget
  • Verhandlungssichere Englischkenntnisse (bei international agierenden Unternehmen)

Tools, die besten Freunde des Digital Marketer

Im Digital Marketing kommt man heutzutage nicht mehr ohne Tools aus. Denn diese zum Teil auch kostenfreien Werkzeuge übernehmen in Sekundenschnelle Datenauswertungen, erschaffen übersichtlich aufbereitete Berichte oder Diagramme und schaffen Ordnung im Alltag eines Digital Marketers. In unserer schnelllebigen Zeit müssen Informationen genauso schnell verarbeitet werden, um möglichst agil und effizient Entscheidungen treffen zu können.

  • Google Tools wie Keyword Planer, Search Console, Tag Manager und Analytics
  • Analyse-Tool wie z. B. Xovi – Analyse der Sichtbarkeit im Vergleich zur Konkurrenz, Keyword-Monitoring, Positions-Verlauf bei Google einzelner Seiten
  • Content-Management-Systeme (CMS)
  • Xing – externe Redakteure / Texter finden
  • Customer-Relationship-Managementsystem (CRM) – Marketing Automation, mehrstufige Newsletter-Kampagnen, Auswertung der Newsletterkampagnen
  • Trello – Redaktions- und Wochenplanung

Ausbildung und Schwerpunkte

Wie wird man zum Digital Marketer?

Es gibt zahlreiche Online-Marketing-Studiengänge, auch berufsbegleitende, oder auch Fortbildungen, in denen man die wichtigsten Kenntnisse für den Job eines Digital Marketers erlernen kann. Besonders für Quereinsteiger ist dieses Berufsbild beliebt, weil es viele Aufgaben bündelt und daher den Einblick in die unterschiedlichsten Bereiche eines Unternehmens gewährt.

Marketing-Allrounder oder -Spezialist?

Größere Unternehmen beschäftigen oft mehrere Marketer bzw. Online-Marketing-Manager, die sich in bestimmten Bereichen spezialisiert haben. Die einen kümmern sich um die Erstellung von Text und Grafik, während andere eher die strategische Arbeit bevorzugen und überwiegend konzeptionell arbeiten. In Start-ups oder kleineren Agenturen ist ein Digital Marketer eher der Allrounder, der den Überblick über alle Online-Marketing-Maßnahmen behält.

Fazit Berufsbild Digital Marketer

Kreativer Kopf und Zahlenliebhaber zugleich

Digital Marketer sind aus Agenturen und Unternehmen nicht mehr wegzudenken, erfüllen sie doch eine ganz entscheidende Aufgabe: das Unternehmen online sichtbar machen, die Reichweite steigern, die Bekanntheit stärken – und das alles mit rein digitalen Marketing-Maßnahmen. Technisches Know-how und Marketingwissen sind dafür wichtig. Genauso das Gespür, die richtigen Maßnahmen zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Tracking, Monitoring, Analyse und Reporting sind dabei entscheidende Aufgaben, denn beim digitalen Marketing lassen sich alle Maßnahmen mit Trackingtools messen. Kampagnen mit positiven Kennzahlen laufen weiter, negativ Bewertetes muss angepasst und Inhalte optimiert werden – alles übrigens bei effizientem Einsatz des Marketing-Budgets.

Digitale Trends kommen und gehen. Als Digital Marketer entgeht einem kein wichtiger Trend, und man sollte Lust haben, neue Marketing-Methoden auszuprobieren, um herauszufinden, was für die Zielgruppe relevant ist.

Sobald genug Besucherdaten für eine aussagekräftige Auswertung vorhanden sind, nimmt Danko das Besucherverhalten auf der Website genauer unter die Lupe. Wie viele Leser sind bis zum Schluss gekommen? Welche Links waren beliebt, welche nicht? Wurde der wichtigste Call-to-action angeklickt? Die Website, auf dem das neue Keyword integriert ist, überrascht positiv. „Die Verweildauer ist doppelt so hoch im Vergleich zu den Websites mit den anderen Keywords“, meint Danko zu seiner Kollegin. Die beiden vereinbaren in Absprache mit dem Kunden, zu genau diesem Keyword eine Landingpage zu konzipieren, um das große Potenzial auszuschöpfen.

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