Digital Architect: Welche Technologie hat Zukunft?

Das Ziel von Software ist nicht mehr nur, uns Arbeitern und Arbeiterinnen langweilige Aufgaben abzunehmen. Unternehmen führen mehr und mehr Software ein, um den Erwartungen der heutigen Kundschaft gerecht zu werden – und um der Konkurrenz möglichst einen Schritt voraus zu sein. Digitale Architekten unterstützen dabei, traditionelle Geschäftsmodelle zu digitalisieren, neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln…

Digitaler Architekt

DIGITAL ARCHITECT

Welche Technologie hat Zukunft?

Unsere digitale Welt mit Webshops, Apps und Streaming-Diensten stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Fähigkeiten wie IT-Kompetenz, Kreativität und Geschäftsverständnis sind gefragt: Wie können wir unsere Produkte und Leistungen auf dem digitalen Markt verkaufen? Welche neuen digitalen Produkte und Leistungen will unsere Kundschaft? Welche Technologien bringen uns weiter?

Die Rolle des digitalen Architekten und der digitalen Architektin kommen immer mehr ins Gespräch. Der englische Begriff Digital Architect etabliert sich immer stärker, was sich an den steigenden Stellenangeboten zu dem Begriff zeigt.

Die Rolle des Digital Architects soll die Lücke zwischen IT und Business-Management schließen. Sie ist eine Vermittlerrolle, die viel Wissen und Verständnis für die bei der Digitalisierung wichtigen Kompetenzbereiche mitbringt:

  • Digitale und klassische Geschäftsmodelle
  • Digitale Technologien und Software-Entwicklung
  • Design und User Experience
  • Marketing
  • Projekt- und Change-Management

Zusammengefasst: Digitale Architekten planen und setzen digitale Geschäftsmodelle um.

Moderne Business-Strategien konzipieren

Was sind digitale Geschäftsmodelle?

Xing, Netflix, Facebook, Google oder CEWE – hinter all diesen Plattformen und Online-Diensten stehen digitale Geschäftsmodelle. Doch auch Online-Schreinereien wie meine möbelmanufaktur oder digitalisierte Vereinsangebote wie beim Deutschen Skilehrerverband zählen zu digitalen Geschäftsmodellen. Zumindest nach der Definition der IHK Stuttgart. Eine in Stein gemeißelte Definition gibt es aktuell nicht.

„[Digitale Geschäftsmodelle sind] Geschäftsmodelle, die digitale Techniken, das Internet und/oder digital erhobene Daten nutzen, um neue Angebote zu schaffen und/oder bestehende Angebote zu verbessern, wodurch ein zusätzlicher Ertrag für das Unternehmen erwirtschaftet wird.“

(Quelle: Digitale Geschäftsmodelle, www.isi.fraunhofer.de, 2017)

Was haben digitale Architekten mit Geschäftsmodellen zu tun?

Digitale Architekten kennen die verschiedenen Geschäftsmodelle, wie die Prozess- und Produktdigitalisierung, Partner- und Direktverkauf, Sharing- oder Freemium-Modelle, und wissen auch wie sich diese umsetzen lassen. Sie sind in der Lage, sich in Geschäftsführende und Personen in der Management-Ebene hineinzuversetzen und kompetent zu beraten.

Digitale Architekten hinterfragen Branchen-Dogmas und können so natürlich auch etwas unbequem werden. Der globalisierte Markt verändert sich heute so schnell, dass sich Unternehmen aus ihrer Komfortzone herausbewegen müssen, um dem Wettbewerbsdruck standzuhalten.

Doch aufgepasst: Nicht jeder Trend bringt den erhofften Erfolg. Digitale Architekten beschäftigen sich deshalb mit digitalen Trends und Technologien und bewerten diese für die Unternehmen. Nur wenn ein digitaler Trend bzw. eine digitale Technologie mit den Geschäftszielen vereinbar ist, können wir den Trend / die Technologie als digitales Potenzial deklarieren.

Auswahl der richtigen Technologie

Digitale Technologien: Hype oder Potenzial?

Künstliche Intelligenz, Big Data, Internet of Things, Blockchain – wer modern sein will, muss diese Technologien in seinem Unternehmen einsetzen. Oder?

Gefühlt gibt es jedes Jahr einen neuen großen Trend, den Unternehmen auf keinen Fall verpassen sollten. Blockchain klingt interessant, doch welche rentablen Anwendungsfälle gibt es dafür bis auf Bitcoin? Ob sich Blockchain wirklich durchsetzen wird oder doch noch eine andere Technologie den Finanzmarkt revolutioniert, bleibt abzuwarten.

Künstliche Intelligenz ist ein spannendes Thema, steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Große Konzerne können es sich natürlich nicht leisten, dieses Zukunftsthema zu vernachlässigen. Doch für kleine Unternehmen ist Künstliche Intelligenz oftmals noch nicht auf dem Niveau, dass die Technologie sie weiterbringen würde.

Im Web- und User-Experience-Design poppen ebenfalls in immer kürzeren Abständen neue Technologien und Frameworks auf. React oder Angular? LESS oder Sass? Progressive Web-App oder native App?

Digitale Architekten wissen, welche Technologie wann und für welches Anwendungsszenario sinnvoll ist und wann nicht. Sie sprechen sich mit den Software- und UX-Fachkräften ab und vereinen die Geschäftsziele mit den technischen Möglichkeiten. Die digitale Architektin und der digitale Architekt unterstützen somit nicht nur bei der Geschäftsmodell-Entwicklung, sondern planen auch die Umsetzung:

  • Welche Technologien sind digitale Potenziale für das Unternehmen?
  • Welche Technologie braucht das Unternehmen, um das digitale Geschäftsmodell umzusetzen?
  • Welche Fähigkeiten müssen im Unternehmen vorhanden sein, um die Technologie einzusetzen?
  • Wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf die Veränderung vorbereiten und mitnehmen?
  • Welche externen Kräfte sind erforderlich, um das Unternehmen auf eine wettbewerbsstarke Position zu bringen?

Digitale Architekten für die digitale Transformation

Warum Unternehmen eine neue Rolle brauchen

Die Digitalisierung an sich fühlt sich für viele an wie ein Hype. Die Medien und Consulting-Unternehmen (und sicher auch wir) haben das Thema bereits so ausgetreten, dass beim Aussprechen des Begriffs ein Augenrollen die Antwort ist.

Doch Informationstechnologien durchziehen mittlerweile das gesamte Unternehmen und den gesamten Markt. Kompetente Fachkräfte, die mit den neuen Technologien klarkommen, sind rar gesät. Viele Unternehmen verfallen bei der Einführung von digitalen Technologien in wilden Aktionismus oder sind mit der riesigen Anzahl an Möglichkeiten und Empfehlungen völlig überfordert.

Manche Unternehmen werden auch einfach schlecht beraten, da natürlich jeder Softwarehersteller sein Produkt verkaufen will,– ob es nun wirklich sinnvoll für das Unternehmen ist oder nicht.

In Unternehmen herrscht ein wildes Chaos an digitalen Technologien

Ja, auch Excel ist eine digitale Technologie. Oder Microsoft Word. Das neue Newsletter-Tool ist ebenfalls eine digitale Technologie und das neue CRM auch. Die Support-Abteilung nutzt jedoch ein anderes CRM als der Vertrieb. Und die Produkt-Entwicklung setzt wieder ganz andere Software ein, um sich zu organisieren.

Das ist normaler Alltag in Unternehmen. Niemand ist perfekt. Auch kein großer und etablierter Konzern. Und das ist okay. Doch in genau diesem Chaos liegt ein großes Potenzial.

Die heutige Aufgabe von vielen Unternehmen ist schlicht und einfach: Aufräumen. Die digitale Strukturen im Unternehmen ausmisten und eine neue Ordnung schaffen. Das klingt einfach, ist aber unendlich kompliziert. Denn gerade große Unternehmen mit starken Hierarchien müssen umdenken.

Das Silodenken auflösen und zusammenarbeiten. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin muss da mitmachen. Ein großes Schiff in eine andere Richtung zu schwenken, ist jedoch schwerer und braucht mehr Zeit, als ein wendiges kleines Boot zu lenken.

Digitale Architekten unterstützen Unternehmen dabei, die aktuelle Situation zu bewerten und zu hinterfragen. Durch ihr Wissen und ihre Erfahrungen im digitalen Bereich können sie dabei helfen, Datensilos aufzubrechen und zusammenhängende Geschäftsprozesse flüssiger und effektiver digital abzubilden. Dies erhöht die Automatisierung in den Unternehmen und sorgt für rentablere Prozesse.

Wie steht es um Ihre digitale Architektur?

Haben Sie digitale Architekten im Haus? Glauben Sie, dass solch eine Rolle für Ihr Unternehmen wichtig wäre? Hinterlassen Sie uns Ihre Meinung gerne über das Kontaktformular oder über Social Media.

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