Digitales Marketing

Suchmaschinenoptimierung (SEO)
– Wie Google heute funktioniert

Die Keyword-Analyse ist das Fundament jeder SEO-Strategie. Doch wer heute nur in Keywords denkt, wird mit SEO immer weniger Erfolg haben. Es gilt ein umfassendes SEO-System aufzubauen. Warum und wie das geht, beleuchten wir in diesem Beitrag.

SEO - Wie Google heute funktioniert

SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG (SEO)

Wie Google heute funktioniert

Sie möchten, dass Ihr Text in Google auf der ersten Seite landet? Dann ist ein reines Fokussieren auf ein Fokus-Keyword die falsche Vorgehensweise. Verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist immer noch wichtig ein Fokus-Keyword pro Seite zu definieren. Allerdings ist das nur ein kleiner Teil des gesamten SEO-Systems, das Sie aufbauen müssen, damit diese Seite den erhofften Erfolg bringt.

Definition SEO

Was ist SEO?

SEO steht für Suchmaschinenoptimierung, das heißt Search Engine Optimization, denn der Begriff kommt aus dem Englischen.

Ziel von SEO ist es, an oberster Stelle in den sogenannten „organischen“ Ergebnislisten bei Suchmaschinen vorzugsweise Google zu ranken. Da die Internetnutzer:innen ihre Fragen in mehr als 90 % der Fälle an die Suchmaschine Google richten, hat die Optimierung auf Google in der Regel Priorität. Wer also davon spricht, seine Website für die Suchmaschinen zu optimieren, meint damit meist Google.

Organisch bedeutet, dass ein Unternehmen für die Positionierung nicht per Anzeige bezahlt hat, sondern Google die Webseite rein auf Basis der Relevanz und Qualität des Contents in der Ergebnisliste positioniert. Die Ergebnisliste wird also in Anzeigen und organische Ergebnisse aufgeteilt.

Instrumente von SEO sind zum Beispiel:

  • Content-Marketing (z. B. Unternehmensblogs und SEO-Landingpages)
  • Interne Verlinkung
  • Backlink-Management (Verlinkungen von anderen Seiten auf die eigene Seite)
  • Social-Media-Management

Typische SEO-Tools

SEOs (Suchmaschinenoptimierer:innen) nutzen eine Reihe von Tools, um Keyword-Analysen sowie Onpage- und Offpage-Analysen durchzuführen. Onpage betrifft alle SEO-Maßnahmen auf der Website, wie zum Beispiel Interne Verlinkungen, und Offpage bezeichnet alle Maßnahmen außerhalb der Website wie das Backlink-Management.

Empfehlenswerte Tools:

  • Google Keyword-Planner (erfordert Google-Konto)
  • Google Analytics
  • Matomo (Open-Source-Alternative zu Google Analytics)
  • Google Search Console (Jede Website sollte dort angemeldet sein. Betreiber:innen können dort prüfen, ob Ihre Website richtig von Google indexiert wird sowie die Performance der Website überprüfen.)
  • Kommerzielle Monitoring-Tools wie XOVI, SISTRIX, Searchmetrics oder RYTE

Fokus-Keyword kurz erklärt

Was ist ein Fokus-Keyword?

Ein Fokus-Keyword ist der Suchbegriff, den Internet-Nutzer:innen in Google eingeben und auf den eine einzelne Webseite möglichst auf der ersten Seite angezeigt werden soll.

SEOs witzeln schon seit Jahren über die Bedeutung der Positionierung auf der ersten Seite bei Google: “Wo solltest Du etwas begraben, das niemand finden soll?”  – “Auf der zweiten Seite von Google.”

Das Fokus-Keyword ist jedoch in den wenigsten Fällen der eigene Marken- oder Produktname, sondern ein Begriff, den Personen eingeben würden, ohne die eigene Marke oder das eigene Produkt zu kennen.

Das Fokus-Keyword richtet sich meist nach dem Suchvolumen, also wie oft der Suchbegriff pro Monat in Google eingegeben wird, und der Bedeutung für das Unternehmen – ziehen wir damit die richtigen Besucher:innen an? Passt das Keyword zu unserer Unternehmensstrategie und zu unserer Zielgruppe?

Das Fokus-Keyword für unsere Landingpage zur Marketing-Automation-Software Mautic lautet ganz einfach „Mautic“, da das Suchvolumen 880 groß genug ist. „Marketing Automation Software“ ist ein Nebenkeyword, da das Suchvolumen geringer ist. Wir möchten auf beides ranken, haben aber einen klaren Fokus auf „Mautic“.

Es braucht keine Magie, um Google zu verstehen

Google behauptet seit Jahren, dass wir Texte für die Besucher schreiben und gar nicht so viel an SEO und Keywords denken sollen. Der Erfolg in der Suchmaschine käme dann schon allein. Doch wer sich länger mit SEO beschäftigt, der weiß, dass das nur zum Teil stimmt.

Google wird zwar immer besser, aber macht nicht alles richtig. Google ist kein Gottgleiches Wesen, dass wie auf magische Weise die immer am nutzerfreundlichsten und inhaltlich beste Seite an erste Stelle anzeigt. Aber Google bemüht sich die Faktoren zu bestimmen, die für ein gutes Nutzererlebnis sprechen: Findet der Nutzer die Antwort, die er oder sie sucht?

Der Geschäftserfolg von vielen Unternehmen ist mittlerweile mit dem Ranking bei Google gekoppelt. Wer viel neue Kundschaft über Google anzieht, der wird Verluste einfahren, sollten die Rankings nach einem Google Update plötzlich in den Keller fahren. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, wie Google Webseiten bewertet.

Denn hier ist keine Magie im Spiel, sondern klare Rankingfaktoren. Wie Google Webseiten jedoch genau bewertet, legt Google natürlich nicht offen. Doch generelle Hinweise liefern zum einen der offizielle Google Blog, öffentlich einsehbare Google Patente sowie Google-Sprecher wie früher Matt Cutts.

Und zum anderen Analysen von SEO-Spezialisten wie SISTRIX oder searchmetrics, die regelmäßig die Ranking-Veränderungen von Websites nach einem Google-Update überprüfen. Mithilfe dieser Quellen lässt sich schlussfolgern, an welchen SEO-Parametern Google geschraubt hat.

Überoptimierung vermeiden

Warum es viele mit der Keyword-Optimierung übertreiben

3-4 % war lange Zeit die magische Prozentzahl, die belegt hat, ob ein Text gut für die Suchmaschine optimiert war oder nicht. Dazu sollte das Keyword noch in Titel und Überschriften vorkommen, sowie in Listen und Fettschrift. SEOs sprachen hier von einer optimalen Keyword-Dichte.

Was heute noch gilt: Das Fokus-Keyword muss unbedingt in Titel, URL und h1 vorkommen. Auch bei der Benennung von Ankerlinks in Inhaltsverzeichnissen sollte das Fokus-Keyword vorkommen.

Aber: Ein sturer Blick auf die Keyworddichte, wird nicht den erhofften Erfolg bringen. Bei all meinen SEO-Texten, die ich selbst erstelle oder betreue, rechne ich die Keyworddichte nicht mehr aus. Anstatt zu schauen, wie oft das Keyword vorkommt, achte ich vielmehr darauf, wie und wo ich das Fokus-Keyword einsetze.

Ich habe Texte, die gut ranken, bei denen ich sehr stark auf SEO geachtet habe, aber auch Texte, die inhaltlich das Fokus-Keyword kaum verwenden. Diese Texte optimiere ich dann nur soweit, dass die wichtigsten Überschriften die Keywords enthalten, Ankerlinks im Inhaltsverzeichnis Keywords enthalten und der Text gut intern verlinkt ist.

Was ich stattdessen mache, um einen Text für die Suchmaschine aufzubereiten:

  1. Fokus-Keyword in Titel und h1-Überschrift einbauen
  2. Möglichst alle Fragen aus dem Bereich des Fokus-Keywords beantworten
  3. H2-Überschriften mit Keywords aus dem Themenbereich des Fokus-Keywords belegen
  4. Fokus-Keyword in die Ankerlinks im Inhaltsverzeichnis einbauen
  5. Auf die Seite intern mit dem Fokus-Keyword verlinken
  6. Auf weitere Seiten aus dem Themenbereich der zu optimierenden Seite verlinken
  7. Vertrauenswürdige externe Links z. B. zu Studien setzen

Themen statt Keywords

Warum wir heute auf Themen optimieren sollten

Früher konnte eine Seite zu einem Suchbegriff ranken, der völlig aus dem typischen Themengebiet der Website fiel. Sagen wir mal, Sie betreiben eine Seite zu Kaffeeautomaten und schreiben dort viel über Kaffee. Jetzt wollen Sie auch Tageslichtlampen verkaufen und erstellen einen Text über Tageslichtlampen.

Sie haben einen richtig hochwertigen Text geschrieben und wundern sich, dass trotzdem eine andere Webseite zu diesem Keyword besser rankt als sie. Obwohl diese weniger Content zu Tageslichtlampen bereithält.

Im Gegensatz dazu: Wenn Sie einen Text zu Filter veröffentlichen, ohne auf Kaffeefilter speziell optimiert zu haben, ranken Sie dennoch erstaunlich gut auf dieses Keyword.

Beide Fälle hängen damit zusammen, dass Google jede Suchanfrage sowie jede Website einer sogenannten „Knowledge Domain“ zuordnet – also einem Thema.

Im ersteren Fall rankt die Seite zu „Tageslichtlampen“ nicht gut, da Google die Website bereits der Knowledge Domain „Kaffee“ zugeordnet hat. Die Konkurrenz enthält auf der gesamten Website viel mehr Content zu Lampen und ist bei Google der Knowledge Domain „Lampen“ zugeordnet. Daher wird die Seite zu Tageslichtlampen bevorzugt, obwohl die Qualität des Contents ein wenig schlechter ist.

Im zweiteren Fall rankt der Beitrag über Filter zu Kaffeefilter, weil Google die Website bereits mit dem Thema Kaffee verbunden hat und bereits von alleine schlussfolgert, dass der Beitrag irgendwas mit dem Thema Kaffee zu tun hat. Google greift dazu auf einen riesigen verknüpften Wissensschatz, dem sogenannten Knowledge Graph zurück.

In diesem sind Kaffee, Kaffeemaschine und Kaffeefilter bereits miteinander verknüpft. Daher glaubt Google erst einmal, dass der Beitrag zu Filter auf einer Seite, die hauptsächlich über Kaffee schreibt, bestimmt Kaffeefilter meint.

Fazit: Die Website in diesem Beispiel hat einen Vorteil bei allen Beiträgen zum Thema Kaffee, aber Nachteile bei allen Beiträgen, die nicht zu diesem Thema gehören.

Warum ordnet Google Suchanfragen Themen zu?

Das Denken in Themen statt in Suchbegriffen und Keywords bietet folgenden Vorteil: Die suchende Person findet nicht nur Antworten auf die gestellte Frage in Form eines Suchbegriffs, sondern auch Antworten auf alle nachfolgenden Fragen.

Google geht davon aus, dass eine Person mehr Fragen im Kopf hat, wenn sie einen Suchbegriff eingibt. Wenn wir zum Beispiel eine neue Kaffeemaschine kaufen möchten. Dann geben wir vielleicht „Kaffeemaschine“ ein.

Unsere Frage im Kopf lautet dabei: „Was gibt es für Kaffeemaschinen?“ und gleich danach „Und was kosten diese?“. Haben wir diese Antworten gefunden, möchten wir vielleicht wissen, welches Zubehör wir dafür brauchen und welchen Kaffee wir damit zubereiten können.

Weiß Google, dass eine Website viel miteinander verlinkter Content zu einem bestimmten Thema bietet, dann schickt die Suchmaschine ihre Nutzer:innen bevorzugt zu dieser Website.

Ranking optimieren mit interner Verlinkung

Bedeutung von internen Links

Es ist nichts Neues, dass Google Wert auf eine gute interne Verlinkung legt. Doch die Bedeutung von internen Links hat stark zugenommen. Auch weil es heute nicht mehr reicht, nur eine Suchanfrage beantworten zu können, sondern auf so viele wie möglich eines Themengebiets. Eine gute interne Verlinkung ist zudem ein Zeichen für eine gute Usability einer Website.

Ich stolpere immer noch über Seiten, die ein bestimmtes Produkt anpreisen oder auf ein Kontaktformular hinweisen, aber dann nicht darauf verlinken. Schlimm sind auch Hinweise wie „Mehr Informationen finden Sie dazu in unserem Blog.“ und der Link führt dann zu einer generischen Übersichtsseite, wo ich selbst die Seiten raussuchen muss, die dann zu meinem angefragten Thema passen.

Als Nutzer:in will ich möglichst schnell und bequem an die Informationen und Produkte gelangen, die ich brauche. Eine gute Verlinkung innerhalb eines Beitrags zeigt mir sofort und direkt alles auf, was ich an Informationen brauchen könnte und führt mich direkt dort hin.

Google sieht interne Links wie eine Hierarchie. An oberster Stelle steht die Startseite. Alles, was darauf verlinkt ist, steht in der Hierarchie an zweiter Stelle. Dann geht Google weiter und sieht alle Links auf der Stufe 3 und so weiter.

Je tiefer verschachtelt eine Seite ist, desto weniger Bedeutung hat sie für Google. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Themenseite zu haben, die möglichst weit oben in der Hierarchie angeordnet ist und dann auf alle zu diesem Thema gehörenden Beiträge verlinkt.

Backlinks bleiben wichtig

Backlinks als Maßnahme des sogenannten „Offpage“-SEOs haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung verloren. Offpage bezeichnet alle SEO-Maßnahmen außerhalb der Website. Onpage hingegen bezeichnet alle SEO-Maßnahmen auf der Website wie zum Beispiel die Keywordoptimierung und interne Verlinkung.

Das heißt jedoch noch lange nicht, dass Backlinks unwichtig wären. Ganz im Gegenteil! Backlinks sind ein zentraler Bestandteil jeder SEO-Strategie. Insbesondere wenn die eigene Marke und Website noch recht unbekannt ist.

Mittlerweile lässt sich eine Website jedoch mit reiner Backlinkstrategie nicht mehr so einfach nach oben pushen. Wichtiger ist es, qualitativ hochwertige Backlinks zu ergattern und die Usability und den Informationsgehalt der Website auf ein hohes Niveau zu bringen.

Backlinks sind Links von anderen Websites zur eigenen Website. Idealerweise hat die verlinkende Website bereits Autorität bei Google und die verlinkende Seite enthält Content zum Thema der eigenen Seite.

Ein perfekter Backlink zu unserer Kaffeemaschinenseite wäre ein Link von einem bekannten Kaffeemagazin, das zum Beispiel die zehn besten Kaffeemaschinen auflistet.

Ob eine Seite Autorität bei Google hat, lässt sich daran erkennen, dass die Website bereits viele Beiträge auf Seite 1 hat. Auch ein hoher Sichtbarkeitsindex, der sich bei SEO-Tools wie Xovi oder SISTRIX einsehen lässt, ist ein Zeichen für eine hohe Autorität.

In der Regel genießen bekannte Zeitungen und Magazine ein hohes Ansehen bei Google, da die Texte dort besonders gut redaktionell aufbereitet sind und die Marken bekannt sind. Auch Wikipedia ist eine Domain mit hoher Autorität und Backlinks von dort zu ergattern, wirkt sich positiv auf das eigene Ranking aus.

Backlinks kann man sich als Empfehlungen von einem bekannten Unternehmen vorstellen. Nehmen wir an, Sie haben sich als Kaffeemaschinenhersteller neu aufgestellt. Ein befreundetes Handelsunternehmen hat bereits einen großen Kundenstamm. Wenn das Unternehmen Ihre Kaffeemaschinen nun an den eigenen Kundenstamm weiterempfiehlt, gewinnen Sie direkt an Sichtbarkeit sowie Vertrauen und damit potenzielle Kund:innen.

Backlinks funktionieren ähnlich. Hat eine Website ein gutes Standing bei Google, dann ist eine Verlinkung auf die eigene Seite sehr wertvoll. Der Link bringt Ihnen neue Besucher:innen, die dann idealerweise zu potenzieller Kundschaft werden und erhöht gleichzeitig Ihre Autorität bei Google.

Ein weiterer Effekt von Backlinks ist, dass Google mehr Informationen darüber erhält, für welches Themengebiet Ihre Seite relevant ist. Google berechnet die Nähe einer Website zu einem bestimmten Themengebiet auch mithilfe von Backlinks. Achten Sie deshalb immer darauf, dass die Webseite, die auf Ihre Seite verlinkt, thematisch zu Ihnen passt.

Machine Learning verbessert semantische Suche

Rankbrain und die Zukunft von SEO

Die semantische Suche wird mit Google immer besser. Semantisch bedeutet, dass Google immer besser versteht, was die eigentliche Suchintention und Bedeutung hinter einem Suchbegriff ist. Wenn wir „Kaffeemaschine“ eingeben, sucht Google nicht mehr nach dem Beitrag, der einfach nur den Begriff „Kaffeemaschine“ am häufigsten enthält, sondern beurteilt, welche Seite am besten auf die Suchintention passt.

Gehen wir davon aus, wer „Kaffeemaschine“ eingibt, der will eine Kaffeemaschine kaufen. Dann muss eine Webseite Folgendes bieten, um die Suchintention zu erfüllen:

  1. Informationen zur Kaffeemaschine
  2. Beratung zur Kaffeemaschine – worauf sollte ich achten?
  3. Link zum Kauf der Kaffeemaschine
  4. Produktbilder
  5. Bewertungen

Auf eine semantische Suche zu optimieren, bedeutet also zu verstehen, was die Suchenden genau wollen, wenn sie den Suchbegriff eingeben – und den Suchenden dann genau das zu geben, was diese sich wünschen.

Wie erkennt Google die Suchintention?

Google arbeitet mit verschiedenen Wissensdatenbanken wie auch Machine Learning, um herauszufinden, wie ein Suchbegriff mit anderen Begriffen zusammenhängt und auf Basis des Verhaltens der Suchenden Rückschlüsse zu ziehen.

Der Google Index listet alle Seiten im Netz, die von Google gecrawlt wurden. Crawler sind kleine Bot-Programme, die sich von Link zu Link hangeln und so den Inhalt einer Website indexieren.

Den Knowledge Graph hatte ich bereits erwähnt. Dieser wird mit öffentlich verfügbaren Daten wie zum Beispiel Wikipedia gespeist und vernetzt die verschiedenen Begriffe und Kategorien.

RankBrain bezeichnet Google seinen selbstlernenden Algorithmus, der aktuell als drittwichtigster Ranking-Faktor gilt. RankBrain kann bei unbekannten Wörtern und Phrasen mithilfe von Machine Learning eine Vermutung treffen, was die suchende Person damit gemeint hat. Der Algorithmus vergleicht die Wörter und Phrasen mit den bereits bekannten und erstellt daraus eine Ergebnisliste.

Gleichzeitig lernt RankBrain aus dem Verhalten der suchenden Person. Was haben Personen z. B. zuvor gesucht? RankBrain versucht daraus abzuleiten, wie die unbekannte Suchanfrage zu verstehen ist.

Auch komplexe Suchanfragen, die aus einem ganzen Satz oder einer Frage bestehen, soll Google immer besser beantworten können. Um dies zu erreichen, rechnet RankBrain aus, in welcher Relation Wörter zueinander stehen.

Die Uni Leipzig zeigt mithilfe von Korpora-Analysen ganz schön, in welcher Relation der Begriff „Kaffeemaschine“ zu anderen Begriffen steht: Hat irgendwas mit Küche zu tun, Büro ist auch damit assoziiert und es scheint als würde Kaffeemaschine und Fernseher in einer Beziehung zueinander stehen.

Wenn also ein Suchbegriff häufig in Kombination mit anderen Begriffen in der Google-Suche eingegeben wird, dann wird RankBrain selbständig eine Relation zwischen den Begriffen erkennen und bei zukünftigen Suchen auf dieses erlernte Wissen zurückgreifen können.

Da Google die Suchintention immer besser verstehen kann, wird es immer wichtiger, die eigene Zielgruppe kennenzulernen und auf deren Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Wir optimieren nicht mehr auf Keywords, sondern auf die Suchintention.

Keywords bleiben wichtig als erster Hinweis für Google, dass die Seite auf die Suchintention passen könnte. Aber es wird immer mehr darauf ankommen, wie sich die suchende Person auf der Seite verhält. Aus diesem Grund ist ein Fokus auf Usability und User Experience der richtige Schritt. Insbesondere, da Google voraussichtlich im Frühling 2021 die User Experience einer Seite als Rankingfaktor aufnimmt.

Aus diesem Grund werden diese UX-Faktoren 2021 noch wichtiger für SEO:

SEO-Checkliste Themen

So gehen Sie heute bei der Suchmaschinenoptimierung vor

Damit Google Ihre Webseiten für ein Thema als relevant bewertet und möglichst hoch in der Suchergebnisliste positioniert, empfehlen wir folgendes Vorgehen:

1. Typische Fragestellungen zu dem Thema aufdecken.

Geben Sie zum Beispiel das Thema Kaffee in Google ein und schauen Sie sich an, welche Informationen, angrenzende Themen, Fragen und Suchanfragen Google mit Kaffee bereits verbindet.

Die t3n hat zu dem Thema einen lesenswerten Beitrag veröffentlicht mit interessanten Ideen zur Themenfindung außerhalb der typischen Keyword-Recherche: Content-Themen finden: Warum Keyword-Recherche nicht alles ist.

2. Konkurrenz analysieren

Schauen Sie sich an, welche Inhalte zum Thema die Seiten auf der ersten Seite bei Google beinhalten. Folgen Sie auch internen Links im Beitrag und schauen Sie sich an, welche weiteren Links zum Thema in den Menüs vorhanden sind.

3. Keywords mit hohem bis mittlerem Suchvolumen zum Thema entdecken

Prüfen Sie in einem Keyword-Tool zu welchen Fragestellungen und Suchanfragen ein mittleres bis hohes Suchvolumen existiert.

4. Erstellen Sie eine Liste mit Beiträgen und Verkaufsseiten zu den Keywords

Nicht zu jedem Keyword brauchen Sie einen eigenen Beitrag. Überlegen Sie welche Intention der Nutzer:innen hinter den jeweiligen Suchanfragen steckt und welche Fragen innerhalb eines Beitrags beantwortet werden sollten – und welche Fragen einen eigenen Beitrag brauchen. Denken Sie auch daran, dass holistischer Content von Google bevorzugt.

Eine Seite, die Fragen zum Thema Kaffee holistisch beantworten soll, kann gerne auch mal 1.600 Wörter und sogar mehr Umfang haben. Bei langen Beiträgen ist es jedoch essenziell auf eine saubere Strukturierung und ein verlinktes Inhaltsverzeichnis zu achten.

Bei Keywords, die eine Kaufintention vermuten lassen, bietet es sich an Verkaufsseiten zu erstellen. Also spezielle Landingpages in der Website, die ein Produkt anpreisen. Keywords mit Kaufintention im Bereich Kaffee wären zum Beispiel „Kaffeemaschine“ oder ganz direkt „Kaffeemaschine kaufen“. Also wenn direkt nach einem Produkt gesucht wird.

5. Erstellen Sie Beiträge zum Thema

Dazu gehören eine umfassende Themenseite, die alle wichtigen Fragen beantwortet. Sowie „Unterbeiträge“ zum Thema nach der Liste aus Punkt 4.

6. Sorgen Sie für eine gute interne Verlinkung

Dies ist besonders wichtig! Mit einer guten internen Verlinkung können Sie die Positionierung um einige Plätze nach oben verbessern. Verlinken Sie alle Unterbeiträge mit der Themenseite. Und verlinken Sie die Themenseite sowie weitere passende Beiträge zum Thema auf den jeweiligen Unterbeiträgen.

Denken Sie auch daran, Ihre Verkaufsseiten an passenden Stellen zu verlinken. Der Linktext sollte das Fokus-Keyword der Verkaufsseite enthalten.

7. Verlinken Sie das Thema in einem Menü und ggf. auf der Startseite

Die Startseite ist die sogenannte „Root“-Seite. Die Wurzel Ihrer Domain, die Seite auf der höchsten Hierarchieebene. Alles, was von der Startseite aus per Link erreichbar ist, sei es über ein Menü oder ein Link innerhalb der Seite hat höhere Priorität als alles, was nur über Unterseiten verlinkt ist. Wenn Ihnen das Thema also wichtig ist, sollte es über die Startseite direkt erreichbar sein.

Backlinks von Seiten, die ebenfalls das Thema bedienen und Autorität bei Google genießen, können die eigene Positionierung immer noch stark beeinflussen.

Fazit – SEO wird immer komplexer

Also Ärmel hochkrempeln und dran bleiben!

Das soll Sie jedoch nicht abschrecken. SEO ist und bleibt ein wichtiger Baustein im Digitalmarketing und ist ein Zugpferd für die Kundengewinnung. Wenn Sie die oben genannten Punkte beachten und konsistent an der Website arbeiten, werden Sie Ihre Positionierung und Ihren Bekanntheitsgrad ausbauen können.

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