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Der Bitkom fordert den Digital Designer – wir haben den Digital Architect

Darum brauchen Digitalisierungsprojekte einen digitalen Architekten

„Bei Bauvorhaben denkt man ganz selbstverständlich an Architekten, die für die Gestaltung von Gebäuden verantwortlich sind und gezielt dafür ausgebildet werden. Aber an wen sollte man denken, wenn es um die Gestaltung von Digitalisierungsvorhaben geht?“ – Bitkom: DigitalDesign-Manifest

Seit Jahren fordern Medien und Regierungssprecher, dass sich Unternehmen – und auch öffentliche Institutionen – digitalisieren. Das Warum ist mittlerweile jedem klar. Doch das Wie fristet noch ein Schattendasein. Ratlosigkeit und wilder Aktionismus sind vorherrschend. Deshalb wirft der Digitalverband Bitkom zurecht die Frage auf: Wer unterstützt Unternehmen bei der Ausgestaltung der Digitalisierung? – und fordert ein neues Berufsbild: den Digital Designer.

Digital Designer nach Bitkom

Superheld der Digitalisierung?

Laut Bitkom herrscht in der Software-Entwicklung ein „Gestaltungsvakuum“. Software-Entwickelnde verstehen sich demnach mehr als „Software-Umsetzer“ anstatt als „Software-Gestalter“. Was damit gemeint ist? Da wird es ein wenig kompliziert: Denn wenn wir Design hören, dann denken wir an kreative Gestalter, die sich mit Farben und Formen auskennen, die wissen, wie sie Text, Bild und Funktionen grafisch perfekt in Szene setzen.

Doch das, was der Bitkom mit Gestaltung und Design meint, weicht ein wenig davon ab. Ja, der Digital Designer soll sich mit Form- und Farbgebung auskennen – seine eigentliche Arbeit besteht aber darin:

  • der Entwicklung neuer Konzepte
    Als Visionäre entwerfen Digital Designer neue digitale Geschäftsmodelle, -prozesse und -strategien.
  • der Konstruktion von Anwender-Schnittstellen (Usability Engineering / Interaction Design)
    Digital Designer kümmern sich um für Anwender verständliche Online-Prozesse – technisch wie gestalterisch.
  • der Führung des Entwicklungsprozesses
    „durch Skizzen, Modelle, Spezifikationen“ (Quelle: Bitkom DigitalDesign-Manifest)

Zusätzlich kennt sich der Digital Designer nach Bitkom mit Projektmanagement, den Methoden der Software-Entwicklung sowie den finanziellen und organisatorischen Aufwänden bei der Software-Entwicklung aus. Und er hat auch noch psychologische Kenntnisse, damit er sich in Anwender und Software-Entwickelnde hineinversetzen kann.

Zusammengefasst ist der Digital Designer nach Bitkom eine Art Superheld der Digitalisierung.

„[Digital Designer führen] den Entstehungsprozess und übernehmen Verantwortung für das Endergebnis. Nur so können sinnvolle und nachhaltige Ergebnisse entstehen.“ – Bitkom: DigitalDesign-Manifest

Wo bleibt das Design beim Digital Design?

Tausendsassa oder Spezialist?

Als Digitalagentur stimmen wir dem Bitkom grundlegend zu: Die Digitalisierung bedeutet eine Umwälzung, nicht nur für mittelständische Unternehmen, sondern auch für die Software-Entwicklung. Wir dürfen nicht mehr in Silos arbeiten und die Bedürfnisse des Anwenders außen vor lassen. Auch die Technik muss sich am Kunden und Anwender orientieren und nicht anders herum.

Was das Design bei Digitalisierungsprojekten angeht, kommen wir jedoch aus einer anderen Richtung: Wir sehen nicht das Problem bei Entwicklern, denen es an Gefühl fürs Design mangelt. Sondern bei der Vielzahl an Designern, die noch aus der Print-Ecke kommen und mit den technischen Anforderungen in der Digitalbranche überfordert sind.

Die Definition des Digital Designers nach dem Bitkom-Manifest verwässert den Schwerpunkt des Design-Spezialisten. Und überlädt ihn mit einer Vielzahl an Aufgaben, die aus unserer Sicht eine andere Rolle übernehmen sollte – nämlich der Digital Architect.

Koordiniert Digital-Projekte

Der Digital Architect hält die digitalen Fäden in der Hand

Interessanterweise vergleicht der Bitkom den Digital Designer immer wieder mit dem Architekten beim Häuserbau. Der Architekt konzipiert das Gebäude, weiß über die Knackpunkte Bescheid und koordiniert den Häuserbau. Also warum nennen wir diese Rolle dann nicht auch „Digital Architect“?

Die Kenntnisse des Digital Architects:

  • Der Digital Architect hat einen Überblick über technische Möglichkeiten und Grenzen.
  • Der Digital Architect weiß, wie ein benutzerfreundliches System aufgebaut sein sollte.
  • Der Digital Architect hat ein Gefühl für Design oder weiß, wen er fragen muss.
  • Der Digital Architect kennt analoge wie auch aktuelle digitale Geschäftsmodelle und ist in der Lage, neue Ideen zur Prozess- und Geschäftsoptimierung zu entwickeln.

Die Aufgaben des Digital Architects:

  • Beratung: Der Digital Architect hinterfragt Anforderungen und gibt neue Impulse.
  • Konzeption: Der Digital Architect entwirft zusammen mit Designern und Entwicklern zukunftsorientierte Software-Systeme.
  • Koordination: Der Digital Architect koordiniert die Software-Entwicklung und stimmt sich mit dem Kunden und den Team-Mitgliedern ab.
  • Qualitätskontrolle und Datensicherheit: Der Digital Architect überwacht Software-Tests und stellt sicher, dass das Software-System den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht.

Was sind Digitale Architekten und Architektinnen?

Und wie erleichtert diese neue Rolle die digitale Transformation?

Gestaltet digitale Oberflächen

Digital Designer sind Spezialisten für Technik und Joy of use

Digital Designer sind aus unserer Sicht nicht nur Design-Spezialisten, sondern kümmern sich auch um die Technik und Struktur eines digitalen Projekts, sei es eine Website, eine App oder ein komplexes Software-System. Darin stimmen wir mit dem Bitkom überein.

Wir sehen jedoch einen viel größeren Anteil beim tatsächlichen visuellen Gestalten einer Software oder einer Website. Die Überlegungen zum digitalen Geschäftsmodell und der Prozessoptimierung verantwortet der Digital Architect. Digital Designer stehen beratend zur Seite.

Aufgaben des Digital Designers:

  • User Interface Design: konzipiert und gestaltet digitale Produkte und Services
  • User Experience Design: sorgt für eine intuitive und verständliche Bedienung
  • einfache UI-Entwicklung: programmiert selbst die Funktionen, mit denen Anwender in Berührung kommen
  • Zusammenarbeit: lässt sich von Digital Developern bei komplexen technologischen Anforderungen unterstützen

Der Bitkom plädiert für mehr Design in der IT. Wir plädieren für mehr IT im Design.

„Der Digital Designer ist in der Lage, über den aktuellen Stand der Möglichkeiten hinaus zu denken, neue Konzepte und Anwendungen zu entwickeln, die bisher noch nicht möglich schienen. Er kennt aber genauso die Grenzen des (derzeit) Machbaren.“ – Bitkom: Rollenideal »Digital Design«

Entwickelt digitale Prozesse

Digital Developer sind Meister des digitalen Datenflusses

Wo der Digital Designer die Anwender-Perspektive einnimmt, nimmt der Digital Developer die technische Perspektive ein. Da beide Rollen jeweils einen kleinen Teil der Kentnisse des anderen mitbringen, funktioniert die Kommunikation einwandfrei. Bei Missverständnissen oder Fragen unterstützt der Digital Architect.

Warum brauchen wir eine neue Rolle Digital Developer?

Die Digitalisierung erfordert eine neue Art der Software-Entwicklung. Wir brauchen heute Software, die Lust hat mit anderer Software zu sprechen. Die gerne eine Gemeinschaft eingeht. Und daran denkt, wichtige Informationen weiterzugeben.

Digital Developer sind deshalb Experten*innen für Schnittstellen-Entwicklung. Sie kreieren sozusagen die Münder und Ohren der Software. Und sie wissen, wie sie Software von Anfang an planen und gestalten müssen, damit sie eine reibungslose Kommunikation garantieren können.

Die Aufgaben des Digital Developers:

  • Konzeption der Software-Architektur in Absprache mit dem Digital Architect
  • Software-Entwicklung
  • Schnittstellen-Entwicklung
  • Sicherstellen der Qualität der eigenen Software-Module

Digital Design aus unserer Sicht

Fazit: Die drei Kompetenzen der Software-Entwicklung

Inhaltlich stimmen wir dem Bitkom also zu: Wir brauchen Fachkräfte, die auf die heutigen Anforderungen der Digitalisierung reagieren können. Und die in der Lage sind, Unternehmen bei der Entwicklung eines zukunftsorientierten digitalen Geschäftsmodells sowie bei der Prozess-Optimierung zu unterstützen.

Doch wir glauben, dass die Rollen der Beteiligten in der Software-Entwicklung spitzer formuliert sein sollten. Software-Systeme werden immer komplexer. Wir brauchen Querschnittsrollen, die einen Gesamtüberblick haben: über die Anforderungen des Kunden und der Anwender, über neue Möglichkeiten – und auch über technischen Blödsinn.

Doch wir brauchen auch Spezialisten, die einen klaren Schwerpunkt haben und sich in ihrem Feld regelmäßig weiterbilden.

Aus diesem Grund sehen wir folgende drei Rollen in digital erfolgreichen Software-Projekten:

  • Digital Architect (Querschnittsrolle)
  • Digital Designer (Design-Spezialist*in mit technischen Fähigkeiten)
  • Digital Developer (Technik-Spezialist*in mit Verständnis für User Experience)

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